Was ist Akupunktur?
Der Begriff Akupunktur leitet sich aus den lateinischen Wörtern „acus“ für Nadel und „punctio“ für Stechen ab und bezeichnet eine Therapiemethode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Nach der Lehre der TCM fließen verschiedene Leitbahnen, Meridiane genannt, durch den Körper. Durch die 12 Meridiane, die sich über den ganzen Körper verteilen, wird die Lebensenergie - „Qi“ genannt - transportiert. Kommt es auf diesen Energieleitbahnen bzw. den Meridianen zu Blockaden, kann sich dies in Form von Schmerzen und andere Symptomatiken äußern. Es gibt 12 Energieleitbahnen, denen jeweils verschiedenen Organsystemen zugeordnet sind. Sind diese 12 Leitbahnen frei, bleibt der Organismus gesund.
Mithilfe der Akupunktur wird der Energiefluss auf den Meridianen harmonisiert, indem durch die Nadel, die auf einen Akupunkturpunkt gesetzt wird, ein Reiz aktiviert wird, der sodann den Organismus zur Selbstheilung anregt.
Die Anwendung der TCM ist auch in der heutigen Pferdeszene kaum wegzudenken und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
Die Akupunktur wird erfolgreich bei den folgenden Problematiken eingesetzt:
· Schmerzen (z.B. Kopf-, Zahn- oder Nervenschmerzen)
· Problematiken des Bewegungsapparates (Lahmheiten, Hufrehe, Hufrolle, Verspannungen oder Blockaden der Muskulatur, Sehnenverletzungen
· Problematiken der Organe (Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, Erkrankungen der Atemwege (Husten, COBD), Ekzeme, Rosseprobleme
· Chronische Probleme, darunter Allergien, bestehender Durchfall / Kotwasser, wiederkehrende Infekte, Immunschwäche
· Auffälligkeiten im Verhalten (Unlust beim Fressen, Headshaking, Stress bei Transport, Umzug und Co.
Die Akupunktur sollte hingegen bei einer Gerinnungsstörung sowie bei akuten lebensbedrohlichen Schwächezuständen nicht angewandt werden.
So kann eine Behandlung ablaufen:
Vor einer Behandlung wird nach den Vorgaben der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine Anamnese erstellt. Anhand dieser werden die entsprechenden Akupunkturpunkte festgelegt.
Das Pferd sollte für die Behandlung in einer ruhigen Umgebung sein, sodass es sich entspannen kann. Vor allem sollte im Stall während der Zeit der Behandlung kein Hochbetrieb herrschen, es sei denn es besteht die Möglichkeit, sich dort an einen ruhigen Ort zurückziehen.
Das Setzten der Akupunkturnadeln auf den entsprechenden Punkten und die Verweildauer der Nadeln benötigt durchschnittlich eine Zeitspanne von 25 - 30 Minuten.
Dabei können auch verschiedene Techniken zur Stimulation der Nadel in den Akupunkturpunkten zur Anwendung kommen wie zum Beispiel die Stimulation durch Wärme durch Moxibustion (sog. Moxa Zigarre – bestehend aus getrockneten Beifuß Blättern).
In diesem Zusammenhang weise ich ausdrücklich darauf hin, dass stets individuell auf das konkrete Tier und seine konkreten Bedürfnisse eingegangen wird.
Dies gilt selbstverständlich auch für die Behandlungsdauer und für die zeitlichen Intervalle in der die Behandlungen jeweils erfolgen.